Deutscher Hotel- und Gaststättenverband Niedersachsen

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Rekordbeteiligung auf DEHOGA Landesverbandstagung in Hannover

Rund 250 Hoteliers und Gastronomen aus ganz Niedersachsen tagten vom 6. – 8.11.2016  auf dem Landesverbandstag des DEHOGA Niedersachsen in Hannover, um über aktuelle Branchenthemen zu diskutieren und gastgewerbliche Probleme anzugehen. Auf der festlichen Abendveranstaltung im Design- und Kongresshotel Wienecke XI zeigten die Delegierten dann mit ca. 360 Teilnehmern, dass sie nicht nur Veranstaltungen ausrichten, sondern auch richtig feiern und Spaß haben können!

Bürokratieabbau, Flexibilität, weniger Reglementierung, Steuergerechtigkeit und Fairplay im digitalen Zeitalter -  so lässt sich die Agenda des DEHOGA Niedersachsen zusammenfassen. „Wir sind überzeugt davon, dass unsere Branche mehr Wertschätzung und wirtschaftlichen Spielraum verdient“, rief Hermann Kröger, Niedersachsens DEHOGA-Präsident Hermann Kröger den Delegierten in Hannover zu. Kröger mahnte in diesem Zusammenhang konkrete politische Reformen an, etwa beim Arbeitszeitgesetz oder der steuerlichen Gleichbehandlung der Gastronomie. 

Arbeitszeit / mehr Flexibilität gefordert

„Die gesetzlich vorgeschriebene Höchstarbeitszeit von maximal 10 Stunden pro Tag geht an der Lebenswirklichkeit vorbei“, kritisierte Kröger zum wiederholten Male das strenge deutsche Arbeitszeitgesetz. Hochzeiten und Firmenfeiern lassen sich nicht in diesen Zeitplan zwängen, so dass serviceorientierte Hoteliers und Gastronomen ständig Gefahr laufen, mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen. Der Verband fordert flexiblere Regelungen und schlägt eine festgelegte Wochenarbeitszeit vor – wie es im Übrigen auch die EU-Richtlinien mit einem Arbeitszeitrahmen mit 48 Stunden pro Woche vorsehen.

Keine Chancen für Sterneschummelei

Eines der zentralen Themen in diesem Sommer war die DEHOGA-Sterneklassifizierung. Eine Marktuntersuchung des ZDF im Sommer 2016 hatte ergeben, dass viele Hotels mit Sternen der Deutsche Hotelklassifizierung werben, obwohl sie nicht oder nicht mehr ordnungsgemäß klassifiziert sind. Andere Hotels wiederum werben mit Phantasie-Sternen, denen keine Kriterien zugrunde liegen. Das Problem mit der Sterne-Schummelei ist zwar nicht neu – doch in Zukunft will Niedersachsens Hotelbranche härter gegen solche Sterne-Betrüger vorgehen, kündigte Präsident Hermann Kröger in Hannover an. Um die Interessen klassifizierter Betriebe und die Markenrechte der Deutschen Hotelklassifizierung künftig besser zu wahren, hat die DEHOGA Deutsche Hotelklassifizierung GmbH ein Maßnahmenpaket gegen die unberechtigte Sternewerbung beschlossen.

Noch im Laufe dieses Jahres wird eine Software eingesetzt, mit deren Hilfe die rund 21.000 Hotel-Homepages in Deutschland regelmäßig und automatisiert auf unberechtigte Sternewerbung durchsucht werden. Alle Betriebe mit illegitimen Sternen werden aufgefordert, sich entweder gültig klassifizieren zu lassen oder die Werbung mit Hotelsternen einzustellen. Nicht lösbare Fälle werden der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs übermittelt.

Im Sinne einer einheitlichen und verbraucherfreundlichen Verwendung von Hotelsternen fordert der DEHOGA allerdings auch Buchungsportale, Bewertungsportale und Meta-Suchmaschinen zum Verzicht auf eigene „Portalsterne“ für Hotels auf, denen in der Regel keine einsehbaren und objektiven Kriterienkataloge zugrunde liegen. Die Deutsche Hotelklassifizierung erneuert ihr Angebot eines automatisierten und entgeltfreien Datenabgleichs mit den Online-Portalen über eine XML-Schnittstelle in Echtzeit.

Integration von Flüchtlingen  in Niedersachsen

Die Maßnahmen der Niedersächsischen Landesregierung auf Integration der Flüchtlinge werden vom niedersächsischen Gastgewerbe voll unterstützt. Mit dem Wegfall der Vorrangprüfung für Asylbewerber, der Planungssicherheit für Betriebe, die Flüchtlinge in Ausbildung nehmen und diese auch nach Ende der Ausbildung weiter beschäftigen können, ist zum 06.08.2016 ein großer Schritt gemacht worden.

Allerdings zeigen die Rückmeldungen aus Mitgliedsbetrieben, dass das bürokratische Procedere bei der Einstellung von Flüchtlingen als Arbeitskräfte oder Auszubildende noch zu schwergängig ist. Eines der größten Hindernisse für betriebliche Integration ist die große Sprachbarriere. Auch wenn der Betrieb der Ort ist, an dem sich Sprachekompetenz in täglicher Kommunikation mit Kollegen und Gästen am schnellsten fortbilden lässt, so ist Voraussetzung für jede Fachausbildung ein Grundsprachvermögen, das nicht mit einem einmaligen Sprachkurs ausgebildet werden kann. Wichtig ist deshalb, dass den ausbildungsbereiten
Flüchtlingen während des Verlaufs der gesamten Ausbildung Betreuung, insbesondere sprachliche Förderung zu Teil wird.

Nachwuchskräftemangel im Gastgewerbe

Die Zahl der Auszubildenden in Niedersachsen ist im vergangenen Jahr um weitere 9 Prozent auf insgesamt 5.353 zurückgegangen. Neben dem Handwerk und dem Einzelhandel gehört auch das Gastgewerbe zu denjenigen Branchen, die seit Jahren mit zurückgehenden Bewerberzahlen kämpfen.

Um das Interesse an einer Berufsausbildung im Gastgewerbe zu steigern,  engagiert sich der DEHOGA Niedersachsen aktuell bei der Überarbeitung und zeitgemäßen Anpassung der bestehenden Berufsbilder. Damit einhergehend sind auch die Betriebe aufgefordert, ihr Ausbildungssystem im Betrieb zu überdenken und dem Nachwuchs attraktive Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen zu bieten. Sei es durch flexible Arbeitszeiten, attraktive Überstundenregelungen, abgestimmte Schichtdienste und sonstige Mehrwerte, die den Arbeitnehmern die Chance gibt, Beruf und Freizeit in Einklang zu bringen.

Der DEHOGA Niedersachsen hat zusammen mit den Industrie- und Handelskammern 2013 eine Initiative zur Sensibilisierung und Steigerung der Ausbildungsqualität ins Leben gerufen. Die teilnehmenden Betriebe geben ein Ausbildungsversprechen ab. Sie verpflichten sich, weitreichende Ausbildungsstandards umzusetzen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Branchenimages sowie zu verantwortungsvoller Unternehmensführung. Inhaltlich umfasst die Verpflichtung neben der selbstverständlichen Einhaltung einschlägiger Bestimmungen die Vorbildfunktion aller Mitarbeiter, Offenheit, Fairness und Respekt in der Kommunikation, kontinuierliche Ausbilderqualifizierung, frühzeitige Dienstplanerstellung, Benennung eines Paten für jeden Auszubildenden, regelmäßige Gespräche mit Auszubildenden, Abstimmung über Ausgleich bei besonderen zeitlichen Belastungen und umfassende Unterstützung der Auszubildenden bei Prüfungsvorbereitungen sowie bei Berufswettbewerben. An der Initiative nehmen bislang 285 niedersächsische Betriebe teil.

 

Wahlen:

Detlef Schröder, Inhaber und Betreiber vom Hotel-Restaurant Schröder in Groß Meckelsen wurde als Vizepräsident im Amt bestätigt. Neu im Amt des Schatzmeisters und somit Mitglied des Präsidiums ist Thomas Domani von der Messe-Gastronomie Hannover GmbH. Er löst damit den langjährigen Schatzmeister Helmut Uhl ab, der die finanziellen Geschicke des Verbandes 15 Jahre lang erfolgreich betreute und feierlich verabschiedet wurde.

Lutz Feldtmann vom Vier Linden KIEK in Hotel in Stade wurde für weitere 3 Jahre als Vorsitzender der Hotelfachgruppe gewählt. Einen Wechsel gab es an der Spitze der Fachgruppe Gaststätten. Neuer Vorsitzender ist Carsten Rohdenburg vom Hotel Rohdenburg in Lilienthal.


Pressekontakt:

DEHOGA Niedersachsen
Rainer Balke, Hauptgeschäftsführer
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