Deutscher Hotel- und Gaststättenverband Niedersachsen

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DEHOGA Bezirksverband tagt in Hameln

Referent Christoph Digwa vom "Mittelstand 4.0 - Kompetenzzentrum Hannover" bringt den Delegierten die Digitalisierung in der Gastronomie nahe

Delegierte informieren sich zum Thema Digitalisierung

"Digitalisierung in der Gastronomie – Was ist möglich, was ist nötig? Was kostet es und wie kann es gefördert werden?, dazu referierte Christoph Digwa vom Mittelstand 4.0 - Kompetenzzentrum Hannover. Er stellte eindrücklich die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Gastronomie dar und gab viele Beispiele, wie "Customer Journey" erreicht werden kann. Dies geht vom Betreiben eines Blogs, der Einrichtung einer Website mit Tischreservierung, einem automatischen Gästemessenger, dem Führen einer CR Kunden-datenbank oder dem Self-Check-In für die Gäste über die digitale Speisekarte, die digitale Warenwirtschaft mit hinterlegten Rezepten, Lagerbeständen und automatischer Bestellung bei den Lieferanten bis hin zum Mobile Payment.

Herr Digwa betont, dass es viele digitale Lösungen für das Gastgewerbe gebe. Sein Ziel ist es, die verschiedenen Insellösungen zu vernetzen. Er kündigt an, dass er im Zuge seiner Doktorarbeit dabei ist, ein Demo-Restaurant in Hannover aufzubauen.

Für die Betriebe bedeute die Digitalisierung eine Optimierung der Prozesse. Hier sei es allerdings wichtig, zuerst die analogen Prozesse gut zu strukturieren und dann in die Digitalisierung zu gehen.

Herr Digwa stellt verschiedenen Fördermöglichkeiten dar. Hierzu gehört der Digitalbonus Niedersachsen, der über die NBank gefördert wird bis zu einer Höhe von 10.000 Euro. Das Bundesprogramm "digital jetzt" sieht Förderungen bis zu einer maximalen Höhe von 50.000 Euro vor. Gefördert werden können zum Beispiel die Anschaffung von Kassensystemen, Tablets, digitalen Küchengeräten und auch Videokonferenzsystemen. Das Kompetenzzentrum 4.0 bietet kostenfreie Beratungen an. Herr Digwa steht auch persönlich für Fragen zur Verfügung.

Für weitere Informationen können sich die Mitglieder gern an die DEHOGA Geschäftsstelle in Hannover unter region​[at]​dehoga-hannover.de oder direkt an Herrn Digwa unter digwa​[at]​mitunsdigital.de wenden.

Claudio Griese, Oberbürgermeister der Stadt Hameln, zeigte sich erfreut, dass die Delegiertentagung des Bezirksverbandes Hannover als Präsenzveranstaltung im Hotel Stadt Hameln stattfinden kann. Die aktuelle Situation im Gastgewerbe ist ihm sehr bewusst. Besonders bedauerte er, dass die Übernachtungszahlen sowie die Umsätze im Gastgewerbe im ersten Halbjahr 2020 einen Rückgang von mehr als 50 % zu verzeichnen hatten. Obwohl der Tagestourismus in Hameln leicht zunehme, so Herr Griese, herrscht nach wie vor bei vielen Gästen auch eine große Zurückhaltung.

Der Oberbürgermeister betonte, dass die Stadt Hameln ein eigenes Soforthilfeprogramm in Höhe von 650.000,- EUR für die Hotellerie und Gastronomie zur Verfügung gestellt hat und in diesem Jahr auf die Sondernutzungsgebühren für die Außengastronomie verzichtet. In vielen Fällen war auch eine Ausweitung der Flächen möglich. Mit Sorge blickt Griese auf die Wintersaison. Er betonte, dass er sich im Städtetag stark dafür einsetzt, dass die Weihnachtsmärkte stattfinden können. Hier müsse jedoch auch eine gute Balance zwischen dem Markt und der ständigen Gastronomie hergestellt werden.

Die 1. Vorsitzende, Gabriele Güse, bezeichnete die Lage seitdem Lockdown für viele gastgewerbliche Betriebe als einen Albtraum. "Auch wenn das Verständnis da ist, dass die Einschränkungen nötig waren und sind, so schädigen sie doch durch die lange Dauer die Branche gewaltig., so die Vorsitzende. Sie betonte, dass in Niedersachsen mittlerweile zwei Drittel aller Betriebe um ihre Existenz bangen. Darüber dürfen die mancherorts gut gefüllten Biergärten und Ferienhotels nicht hinwegtäuschen. Die Branche sei aufgrund der Abstandsgebote und Kapazitätsbegrenzungen weit von Normalumsätzen entfernt. Auch der gesellschaftliche Wandel, der mit den Einschränkungen einhergehe, mache der Branche zu schaffen. Hinzu kommen die uneinheitlichen Regelungen in den Bundesländern sowie die zum Teil sehr kurzfristige Veröffentlichung der jeweils neuen Verordnungen.

Frau Güse kündigte die Image- und Werbekampagne Gastgewerbe Niedersachsen" an, für die der Große Vorstand des Landesverbandes ein Budget beschlossen hat. Bei der Kampagne soll verstärkt auf Onlinepräsenz und Radiowerbung gesetzt werden. Die Umsetzung soll noch in diesem Jahr beginnen und sich im Jahr 2021 innerhalb des Jubiläumsjahres 75 Jahre Niedersachsen" fortsetzen.

Geschäftsführerin Kirsten Jordan informierte die Delegierten zu den aktuellen Regelungen der Corona-Verordnung. Sie ging auf die Paragrafen ein, die das Gastgewerbe betreffen. Die größten Sorgen bereiten dem Gastgewerbe die Regelungen in § 1 Abs. 4, wonach eine 50-Persone-Grenze bei Hochzeiten, Taufen, Konfirmation, Bar Mizwa und Ähnlichem gilt. Für alle anderen Feiern gilt die 10-Personen-Grenze. Besonders verschärft wurden die Regelungen durch den Beschluss des OVG Lüneburg. Die Geschäftsführerin kündigte an, dass es im Oktober eine neue Verordnung geben wird. Der Entwurf liege bereits vor, sei jedoch noch nicht beschlossen. Der DEHOGA hat dazu all seine Argumente im Sinne der Mitglieder in vielen Gesprächen und Schreiben an das Wirtschaftsministerium sowie das Gesundheitsministerium eingebracht. Frau Jordan beantwortete zahlreiche Fragen der Delegierten.

Anlässlich der Wahlen wurden die stellvertretenden Vorsitzenden Gunnar Meier vom Hotel Kastanienhof in Bad Münder und Jörg Lange vom Lindenkrug Hannover in ihren Ämtern bestätigt.